Da auf die Adhärenz eines Patienten zahlreiche interne und externe Faktoren einwirken (grundsätzliche Einstellung zu Gesundheit und Krankheit, Bildungsgrad, soziale Situation u.a.) sind Fragebögen entwickelt worden, die eine Aussage dazu erlauben sollen und auch von Bedeutung für die Erkennung der Ursachen einer Non-Adhärenz sind. Denn eine gezielte Verbesserung der Adhärenz ist nur möglich, wenn man deren individuelle Ursachen kennt. Das dürfte auch der Grund dafür sein, dass allgemeine Adhärenzförderungs-programme meist nicht den gewünschten Erfolg zeigen.

Bei den Fragebögen zur Adhärenz kann man grob in allgemeine oder generische sowie krankheitsbezogenen unterscheiden. Auch wenn es bislang wenig vergleichende Forschung dazu gibt, kann man davon ausgehen, dass man mit Hilfe verschiedener Fragebögen, die bei ein und demselben Patienten zum Einsatz kommen auch unterschiedliche Ergebnisse erhält.

Ein immer noch häufig genutztes Instrument zur Einschätzung der Adhärenz aus Sicht des Patienten ist die Morisky Medication Adherence Scale, die inzwischen in einer Version mit 4 Fragen (MMAS-4) und 8 Fragen (MMAS-8) vorliegt. Anhand der mit „ja“ beantworteten Fragen wird eine Differenzierung in hohe, mittlere und niedrige Adhärenz vorgenommen.

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Die Aussagen werden jedoch vom Patienten selbst berichtet, so dass sozial erwünschtes Antwortverhalten nicht ausgeschlossen werden kann.

Die Medication Adherence Report Scale (MARS-D) ist ein Selbst-Erhebungsinstrument, das die Häufigkeit von nicht-adhärentem Verhalten auf einer 5-Item Likert Skala abfragt. Sie versucht das Problem der Beantwortung nach sozialer Erwünschtheit zu vermeiden, indem sie das Thema Adhärenz in einer nicht-beurteilenden Weise adressiert und die Patienten ermutigt wahrheitsgemäß zu antworten.

(Mahler C, Hermann K, Horne R, Ludt S, Haefeli WE, Szecsenyi J, Jank S. Assessing Reported Adherence to Pharmacological Treatment Recommendations. Translation and evaluation of the Medication Adherence Report Scale (MARS) in Germany. J Eval Clin Pract 2010; 16: 574-579)

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weitere Adherence Rating Scales

Siehe: http://cerp.excom21.net/data_pdf/3_Rating%20scales.pdf

Für Erkrankungen, bei denen die Adhärenz eine besonders wichtige Rolle spielt, werden häufig eigene Fragebögen entwickelt, die eigentlich statistisch validiert werden müssten.

Ausgewählte Beispiele:

Multiple Sklerose: vts.uni-ulm.de/docs/2011/7692/vts_7692_11042.pdf

Tumore: www.oraletumortherapie.ch/fileadmin/user_upload/pdfdokumente/Wissen/05.04._Erfassen.pdf

HIV: www.hivandmore.de/archiv/2012-4/HIV_4_12_FoBiBogner.pdf