Arzneimittelbezogene Probleme (ABP) sind alle Ereignisse, die im Verlauf der Arzneimittelanwendung bei einem individuellen Patienten auftreten und den angestrebten Erfolg der Therapie real oder potenziell beeinflussen können (Definition des Pharmaceutical Care Networks Europe).

Das PI-Doc®-System

Das PI-Doc®-System entstand 1995 auf der Basis einer empirischen Studie in Deutschland und der Berücksichtigung der zu diesem Zeitpunkt vorliegenden Klassifikationssysteme (Klassifizierung von Strand und PAS-System/NL). Es sieht eine hierarchische Klassifizierung ABPs in sechs Hauptgruppen vor, die erweitert werden können, sofern dies notwendig ist. PI-Doc® ist noch in den 90er Jahren als Bestandteil der meisten pharmazeutischen Softwareprogramme in Deutschland zur Dokumentation von ABPs aufgenommen worden. Eine routinemäßige Nutzung hat aber nicht stattgefunden.

PI-Doc® wurde im 2007 einer Validierung im Vergleich mit dem PCNE-System unterzogen, wobei auch hier ähnliche Probleme auftraten.

Inzwischen wurde das Klassifizierungssystem vor allem bezüglich der Interventionscodes überarbeitet und liegt gegenwärtig in der Version von 2010 vor, in die auch Ergebniscodes aufgenommen wurden. Seitdem wird sie als PIE- Doc® bezeichnet. Sie enthält 65 Problemcodes, 50 Interventionscodes sowie 33 Ergebniscodes, die auch Kostenauswirkungen zu erfassen versuchen. In den 6 Hauptgruppen der ABPs, d.h. bei den Problem-, Interventions- und Ergebniscodes, sind jeweils 3 zusätzliche Kodierungsebenen vorgesehen, so dass eine Anpassung an eigene Fragestellungen möglich ist.