Da es bei vielen chronischen Erkrankungen (Bluthochdruck, Diabetes, Asthma, Osteoporose usw.) oft schwierig ist, messbare morbiditäts- oder mortalitätsbezogene Endpunkte zu definieren und zu messen, hat sich eine eigene Forschungsrichtung zur Bewertung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität etabliert. Sie ist nicht nur von Bedeutung bei der Bewertung des Effektes von therapeutischen Strategien (unter Nutzung von Arzneimitteln, operativen bzw. physio- oder psychotherapeutischen Methoden) sondern wird auch für gesundheitsökonomische Fragestellungen eingesetzt, z.B. bei der frühen Nutzenbewertung von Arzneimitteln, aber auch dem Kosten-Nutzen-Vergleich von therapeutischen Verfahren.

Die gesundheitsbezogene Lebensqualität ist ein so genanntes subjektives Konstrukt, d.h. sie wird von einer Vielzahl unterschiedlicher Faktoren beeinflusst, die subjektiv auch unterschiedlich reflektiert und bewertet werden. Dies muss beim Einsatz von Messinstrumenten der Lebensqualität und vor allem auch bei ihrer Auswertung berücksichtigt werden. Denn die Subjektivität der Selbsteinschätzung macht sich besonders bei Studien mit einer geringen Teilnehmerzahl (unter 100) bemerkbar.

Die inzwischen verfügbaren Messinstrumente lassen sich nach ihren Ansätzen unterscheiden in generische und krankheitsspezifische sowie Profil- und Indexinstrumente.

Für Studien, bei denen die gesundheitsbezogene Lebensqualität bewertet werden soll, gilt es inzwischen als Standard sowohl einen generischen als auch einen krankheitsspezifischen Fragebogen einzusetzen.