Da es bei Betreuungsstudien häufig schwierig ist, geeignete Endpunkte zu bestimmen, werden häufig Prozessparameter genutzt um die Qualität des Betreuungsprozesses bzw. seine Verbesserung abzubilden. Dazu zählen im engeren Sinne auch die arzneimittelbezogenen Probleme, wobei man unterstellt, dass ihre Identifizierung und Lösung einen Nutzeffekt für den Patienten darstellt. Dies ist aber eigentlich nur dann der Fall, wenn gleichzeitig auch Endpunkte oder wenigstens Surrogatparameter, die die Endpunkte repräsentieren, eine gleichgerichtete Veränderung zeigen.

Die Formulierung geeigneter Ergebnisparameter oder Endpunkte für eine Studie ist eine entscheidende Voraussetzung dafür, dass gesicherte Ergebnisse erzielt werden können. Mitunter wird in diesem Zusammenhang auch von Outcome Indikatoren gesprochen, die für alle Indikationen unterschiedlich sind. Spezifische Indikatoren dienen dabei zunächst nur als „Anzeiger“ für einen relevanten Sachverhalt, den man in der Regel verändern, d.h. meist verbessern möchte. Demzufolge muss der Indikator mit einem Wert versehen sein (Indikatorwert), den es durch definierte Prozeduren oder Prozesse zu erreichen gilt.

Die gewünschte Veränderung eines solches Indikators, z.B. Anzahl der Patienten, die ein Arzneimittel unsachgerecht anwenden, kann demnach auch als Ergebnisparameter oder Outcome betrachtet werden. Indikatoren finden zunehmend auch bei der Qualitätssicherung und dem Qualitätsmanagement Verwendung, so dass hier für bestimmte Forschungsfragen nach Synergieeffekten gesucht werden kann.

Ein guter Indikator sollte dabei dem SMART-Grundsatz genügen, d. h.: specific, measurable, attainable, relevant und trackable.

Gleichzeitig muss ein Outcome Indikator das messen, was er zu messen vorgibt (Validität der Messung) und bei wiederholten Messungen unter (exakt) gleichen Bedingungen reproduzierbare Ergebnisse liefern (Reliabilität bzw. Zuverlässigkeit der Messung).

Indikatoren werden immer dann eingesetzt, wenn sich der zu untersuchende Sachverhalt nicht direkt abbilden und messen lässt. Wie viele Indikatoren gebraucht werden, um einen bestimmten Sachverhalt möglichst gut und widerspruchsfrei zu beschreiben, hängt von der jeweiligen Forschungsfrage ab und wird häufig durch die zur Verfügung stehende Zeit bzw. finanzielle Ressourcen begrenzt.

Die Messung von gesundheitlich relevanten Indikatoren richtet sich vorrangig auf Faktoren, die mit Lebenserwartung und Lebensqualität zusammen hängen und durch die verschiedensten Bedingungen beeinflusst werden können. Dazu zählen Alter und Geschlecht ebenso wie bestimmte Ausprägungen von Erkrankungen bzw. ihre jeweiligen Schweregrade. (Unter dem Begriff „Gesundheitsindikatoren“ werden allerdings meist Angaben verstanden, die von gesundheitspolitischer Bedeutung sind und den Entwicklungsstand der gesundheitlichen Betreuung in einer Region oder einen Land abbilden und in diesem Zusammenhang nicht von Bedeutung sind).

Auch bei der Formulierung und Messung gesundheitlich relevanter Ergebnis- oder Outcome Indikatoren kann man zwischen generischen, also allgemeinen sowie indikationsspezifischen Messinstrumenten unterscheiden.