Je nach Ausprägung der Krankheitssymptome und dem Schweregrad der Erkrankung wird die gesundheitsbezogene Lebensqualität eines Betroffenen in unterschiedlichem Maße beeinflusst, d.h. in der Regel eingeschränkt. Das setzt voraus, dass man die relevanten Symptome einer Erkrankung kennt, dazu Bewertungskriterien bzw. Fragen formulieren kann und die Ergebnisse der Befragung auch Veränderungen in der Krankheitslast für den einzelnen Patienten abbilden können. Für viele häufig vorkommende Erkrankungen sind deshalb in den letzten Jahren krankheitsspezifische Fragebögen zur Lebensqualität entwickelt und validiert worden. Sie müssen in der Regel für jede Erkrankung oder auch für bestimmte Fachgruppen, manchmal auch Patientengruppen einzeln recherchiert werden,

wie z. B.

Inzwischen ist auch gezeigt worden, dass verschiedene Fragebögen zu ein und derselben Krankheit auch dann zu unterschiedlichen Ergebnissen führen, wenn sie von denselben Personen beantwortet wurden. (Dirk Keiner: Methodischer Vergleich von verschiedenen Instrumenten zur Messung der Lebensqualität bei Osteoporose-Patienten. Dissertation, Humboldt-Universität Berlin, 2006; siehe auch Eintrag in dieser Datenbank).

Bei Betreuungsstudien ist es deshalb nicht unwichtig vorab zu wissen, welcher Fragebogen die Effekte, die eine intensivierte Betreuung auf eine Erkrankung hat, am besten widerspiegelt.

Ein weiterer Aspekt, der berücksichtigt werden muss, ist die Tatsache, dass die Lebensqualität von chronisch kranken Patienten nicht nur durch die Erkrankung selbst beeinflusst wird, sondern unter Umständen auch durch die Arzneimittel, die zu ihrer Therapie eingesetzt werden bzw. durch deren unerwünschte Arzneimittelwirkungen. Eine entsprechende Differenzierung wurde beispielhaft für Patienten mit Morbus Parkinson im

Rahmen einer Betreuungsstudie durch öffentliche Apotheken vorgenommen (Sabrina Schröder: Optimierung der Arzneimittelversorgung von Patienten mit Morbus Parkinson durch Pharmazeutisches Management im Rahmen des Hausapothekerverträge, Dissertation, Charité Universitätsmedizin Berlin, 2013; siehe auch Eintrag in dieser Datenbank).

Zur Entwicklung, Anwendung und Auswertung von Fragebögen zur Lebensqualität existiert eine umfangreiche Literatur, auf die hier weiterführend nur verwiesen werden kann, z.B.

bsph.charite.de/fileadmin/user_upload/microsites/m_cc01/bsph/Blaue_Reihe/1996-03_ger.pdf

www.hta.uni-bremen.de/uploads/evita/EVITA-Erlaeuterungen_Lebensqualitaet.pdf

www.allgemeinmedizin.uni-jena.de/content/publikationen/2007/e10694/infoboxContent10699/2007-019_Wohlgemuthetal_Disease-specificQuestionnaireTeil1_ger.pdf

books.google.de/books (Dirk Keiner)

 

Weitere Beispiele können dem Anhang entnommen werden.